GARDE: Führung Gletschergarten mit Hauptattraktion «Felsenwelten»

Samstag, 2. Oktober, 2021, Luzern. Auch für den diesjährigen coronakonformen Gardeausflug haben wir uns entschieden in der Stadt Luzern zu bleiben.

In zwei 22er-Gruppen führt uns Herr Florentin Bucher, Geologe und Glaziologe, und Frau Anita Ottiger, durch die «Felsenwelt» des Gletschergartens. Sie bieten uns eine eindrückliche und interessante «Reise» in die Vergangenheit, sowie auch in die Zukunft.

Entstanden ist der Gletschergarten durch einen Zufall. Josef Wilhelm Amrein, ein Bankangestellter, wollte neben dem Löwendenkmal 1872 eine Weinhandlung aufbauen. Bei einer Sprengung für den Bau des Weinkellers ist er auf einen Gletschertopf gestossen. Das war dann der Grund, dass er auf einen Rebberg verzichtete. Mit Professor Albert Heim hat er diese Vertiefung für eine Spur der letzten Eiszeit vor 20’000 Jahre gehalten. Nach der Entdeckung von weiteren Gletschertöpfen und Findlingen wurde am 1. Mai 1873 der Gletschergarten in Luzern eröffnet.

Durch einen 60 Meter langen Stollen beginnt der Fels schon beim Eingangsportal seine Geschichte zu erzählen. Die Entstehung des Sandsteins am Meeresstrand vor 20 Millionen Jahren ist auf das Erosionsmaterial der Uralpen zurückzuführen – quasi ein « Recyclingprodukt». Der verwinkelte Felsenweg folgt dabei mehrheitlich, parallel den geeigneten Sandsteinschichten. Eine stimmungsvolle Partikelanimation unterstützt diese Zeitreise bis zum tiefsten Punkt beim Felsensee. Ein weiteres Highlight ist eine Linse aus Molassekohle, welche im 19. Jahrhundert 300 Meter entfernt bei der Hofkirche, sowie über einen längeren Zeitraum beim Krienser Sonnenberg, abgebaut wurde.

Auf dem Treppenweg nach oben erschreckt uns Besucher dann eine künstliche Fossilienplatte mit den Konsumartikeln unserer Zeit! Eindrücklich wird gezeigt was mit den achtlos weggeworfenen Gegenständen in Zukunft passiert! Zum Glück findet seit ein paar Jahren ein Umdenken in Sachen Umweltschutz statt. Es darf nicht sein, dass zukünftig in den Meeren mehr Abfall als Tiere schwimmen…

Ganz oben, in der neuen Sommerau, erfahren wir von Urweltpflanzen wie dem Ginko und dem Urweltmammutbaum, die von Saurier und Mammut zum Fressen bevorzugt wurden. Diese Pflanzen werden heute auch als lebende Fossilien bezeichnet.

Nach der tollen Führung können wir alle bei einem Zvieri im Café «Sowieso» weiter über die interessante Führung plaudern. Herzlichen Dank an Max Eberle für die gute Organisation dieses Anlasses!

Text: Bruno Scheidegger BTV-Garde

Die Teilnehmenden vom GARDE-Ausflug in den Gletschergarten Luzern